Hilfsmittel bei Osteoporose

Die Therapie einer Osteoporose kann mit bestimmten Hilfsmitteln sinnvoll ergänzt werden. Es gibt z. B. Orthesen für den Rücken und Hüftprotektoren, die das Risiko für Brüche minimieren sollen.

Orthesen für den Rücken bei Osteoporose

Als Orthesen bezeichnet man medizintechnische Hilfsmittel, die für mehr Stabilität von Gliedmaßen und Körperbereichen sorgen. Ebenso können sie Fehlstellungen der Gliedmaßen oder des Rumpfes (bestehend aus Brustkorb, Bauch, Becken und Rücken) bei Osteoporose korrigieren und den Körper entlasten. Der Oberkörper kann z. B. mit Orthesen gestützt werden, wenn die Osteoporose die Haltung verschlechtert oder die Fortbewegung einschränkt. Rücken-Orthesen werden bei speziellen Ausprägungen der Osteoporose eingesetzt, aber auch bei anderen Rückenproblemen, wie z. B.:

• Skoliose (eine dreidimensionale Verdrehung und Verkrümmung des Rückens)
• Morbus Scheuermann (ein ungleichmäßiges Wachstum der Wirbelsäule in der Pubertät)
• Kyphose (ein krummer Rücken bzw. Rundrücken)

Es gibt dabei aktive und passive Orthesen für den Rücken. Die passive Orthese funktioniert so ähnlich wie ein Stützkorsett und soll in erster Linie den Rücken entlasten. Die aktiven Orthesen hingegen sollen aktiv eine verbesserte Haltung hervorrufen und den Patienten zur Richtigstellung des Rückens anregen. Aktive Orthesen geben also Halt, besonders bei Brüchen der Wirbel oder Schmerzen in den Bewegungsabläufen im alltäglichen Leben. Das Ziel ist es, ein aufrechtes Gehen und Stehen zu ermöglichen. Gleichzeitig sorgen aktive Orthese für eine Stärkung der Muskulatur

Funktionsweise von Orthesen für den Rücken

Orthesen erinnern durch ihre Passform an die richtige Haltung, wenn man in eine Fehlhaltung verfällt. Man spricht hier auch von Biofeedback. Durch einen Reflex wird eine natürliche gerade Aufrichtung des Körpers bewirkt und die Krümmung des Rückens, die auch Rundrücken genannt wird, reduziert. Auch stärken die Orthesen die Muskelkraft, was wiederum den Schmerz lindern kann. Die gerade Haltung wiederum vereinfacht das tiefe Ein- und Ausatmen. Orthesen können die Gefahr von Stürzen minimieren und die Lebensqualität erhöhen.

Hilfsmittel bei Osteoporose: Hüftprotektoren

Ein weiteres Hilfsmittel bei Osteoporose sind sogenannte Hüftprotektoren. Ein Hüftprotektor ist ein spezieller Schutz, der die Gefahr eines Knochenbruchs am Oberschenkelhals minimieren soll. Brüche am Oberschenkelhals sind bei Osteoporose besonders häufig. Hüftprotektoren können in Kombination mit speziellen Hüftschutzhosen getragen werden. Hüftschutzhosen werden als Unterwäsche getragen und haben an den Seiten Taschen, in die die Hüftprotektoren eingelegt werden können. An beiden Seiten wird das Schutzelement eingelegt, das es in verschiedenen Stärken gibt. Ein Hüftprotektor funktioniert dann wie ein zusätzliches Polster an der gefährdeten Stelle. So kann die Energie des Sturzes abgefedert werden. Wenn man stürzt, soll der Hüftprotektor auf diese Weise einen Bruch verhindern.

Fedor Singer