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Therapie von Osteoporose
Die Therapie von Osteoporose kann die Basistherapie (Bewegung und Ernährung) sowie eine medikamentöse Behandlung umfassen.
Osteoporose

Therapie von Osteoporose

Die Therapie von Osteoporose besteht in erster Linie aus einer Basistherapie, bestehend aus ausreichend Bewegung und gesunder Ernährung sowie einer medikamentösen Behandlung. Zur Verfügung stehen z. B. Bisphosphonate und Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs). Die Therapie soll ein Fortschreiten der Osteoporose verhindern und das Risiko für Brüche minimieren.

Basistherapie bei Osteoporose

Die Basistherapie bei Osteoporose besteht aus einer gesunden Ernährung, die reich an Kalzium und Vitamin D ist. Täglich sollten etwa 1.000 mg Kalzium über die Nahrung aufgenommen werden. Schafft der Patient dies nicht, kann über eine zusätzliche Gabe von Kalzium nachgedacht werden. Bei Vitamin D werden täglich etwa 800 bis 1.000 Internationale Einheiten (IE) empfohlen. Auch regelmäßige Bewegung ist Bestandteil der Basistherapie, um die Knochen zu stärken und mögliche Schmerzen zu verringern. Bei Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, die den Knochenabbau hemmen, sollte ebenfalls eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D gewährleistet sein.

Medikamentöse Therapie von Osteoporose

Bei der medikamentösen Behandlung von Osteoporose unterscheidet man Antiresorptiva und Anabolika. Während Antiresorptiva dem Knochenabbau entgegenwirken, stimulieren Anabolika den Aufbau von Muskeln und Knochen.

Bisphosphonate zur Therapie von Osteoporose

Bisphosphonate gehören zu den Antiresorptiva und bremsen den Abbau der Knochen, indem sie die Aktivität der Zellen, die für den Knochenabbau zuständig sind, reduzieren. Sie können in der Regel bei allen Formen der Osteoporose eingesetzt werden. Bisphosponate sind entweder täglich, einmal in der Woche oder einmal im Monat als Tablette einzunehmen. Es gibt auch die Möglichkeit, den Wirkstoff als Spritze oder Infusion zu erhalten. Die Anweisungen des Arztes sind bei einer Einnahme zu Hause genau einzuhalten, denn die Tabletten sollten in gerader, stehender Körperhaltung genommen werden, mit einem Glas Leitungswasser und jeweils 60 Minuten vor dem Frühstück (also auf nüchternen Magen).

Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs) bei Osteoporose

Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren gehören ebenfalls zur Gruppe der Antiresorptiva und haben einen ähnlichen Effekt wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, welches die Knochen schützt. Der Ansatz bei dieser Therapie besteht in der Tatsache, dass der Körper bei Frauen nach den Wechseljahren oft zu wenig Östrogen produziert. Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren sind selbst keine Hormone, sie ahmen nur ihre Funktion nach. Daher bremsen sie den Abbau der Knochen und sorgen so für eine höhere Knochendichte und ein geringeres Risiko für Brüche des Wirbelkörpers.

Weitere Wirkstoffe zur Hemmung des Knochenabbaus

Ein weiterer Wirkstoff, der den Abbau der Knochen vermindert, ist ein sogenannter monoklonaler RANKL-Antikörper. Die Abkürzung RANKL steht für ein bestimmtes Eiweiß, welches das biologische Gleichgewicht in den Knochen beeinflusst. Der RANKL-Antikörper hemmt die Osteoklasten, die für den Knochenabbau zuständig sind. Der Wirkstoff wird jedes halbe Jahr als subkutane Spritze (unter die Haut) verabreicht.

Den Knochenaufbau stärkende Medikamente zu Therapie von Osteoporose

Zu den Anabolika zählen Wirkstoffe aus der Gruppe der Nebenschilddrüsenhormone, genauer dem Parathormon. Das Parathormon wird von den Nebenschilddrüsen gebildet und sorgt für eine erhöhte Kalziumkonzentration im Blutplasma. Bei den bei Osteoporose eingesetzten Wirkstoffen handelt es sich um aktive Fragmente dieses Parathormons, die biotechnologisch hergestellt werden. Sie regen die Osteoblasten zum Knochenaufbau an und tragen so zur Bildung neuer Knochensubstanz bei. Der Wirkstoff wird jeden Tag unter die Haut gespritzt. Die Therapiedauer sollte zwei Jahre nicht überschreiten.

Therapie einer sekundären Osteoporose

Bei einer sekundären Osteoporose steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund, um einem weiteren Knochenabbau vorzubeugen. Dabei kann es sich z. B. um eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus handeln. Eine zusätzliche Gabe von Medikamenten zur Behandlung einer Osteoporose muss mit dem Arzt besprochen und im Einzelfall entschieden werden. Bei einem verminderten Kalzium- und Vitamin D-Spiegel kann der Arzt eine zusätzliche Einnahme empfehlen.

Beim Netzwerk Osteoporose e. V. finden Sie außerdem eine Liste der Selbsthilfegruppen in Deutschland.

Fedor Singer